Pharmaserv Logistics hilft, das Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Kosten zu optimieren.
Seit Beginn der Pandemie Anfang 2020 hat sich viel getan in der Pharmalogistik-Welt. Grenzschließungen, Brexit oder die kürzlich blockierte Seeroute im Suez-Kanal stellen die Logistiker vor immer neue Herausforderungen. Dennoch müssen die globalen Lieferketten stabil, sicher aber auch möglichst kosteneffizient bleiben.
Wegfallende Frachtraumkapazitäten machten es lange Zeit schwer mit aktiv gekühlten Luftfrachtcontainern zu arbeiten. Diese werden benötigt, um temperatursensible und hochwertige Fertigarzneimittel sicher im Flugzeug zu transportieren. Die knappen Kapazitäten und erschwerten Rückführungsmöglichkeiten machten diese sichere Verpackungslösung eine Zeitlang preislich oft unattraktiv – zumindest bei großvolumigen Sendungen.
So ergaben sich bei Pharmaserv Logistics kurzfristig verschiedenste Änderungen im Versand. Statt den aktiv gekühlten Containern wurden vermehrt sogenannte Passiv-Boxen eingesetzt. Diese speziell gedämmten Versandboxen werden mit vorkonditionierten, also vorgekühlten Kühlelementen bestückt. So kann die vorgesehene Transporttemperatur in der Box konstant gehalten werden. Der Vorteil hierbei ist, dass die Rückführung der Verpackungslösung entfällt. Dem entgegen steht meist ein erhöhter Handlingsaufwand für das Umpacken der Ware auf das passende Boxenvolumen sowie das Verpacken der Versandlösung an sich. Doch in der Regel rechnet sich der Aufwand.
Für einen ihrer langjährigen Kunden durfte der auf Biologika spezialisierte Pharmalogistiker in der letzten Woche einen Großauftrag abwickeln, den Versand von 80 Paletten Fertigarzneimittel bei 2° bis 8°C nach Bagdad im Irak. Die Herausforderung bestand in dem großen Verpackungsvolumen, der hohen Menge an vorzukonditionierenden Kühlelementen und der kurzen Zeitspanne zum Verpacken zur Einhaltung der Deadline am Abgangsflughafen Köln/Bonn, um eine möglichst lange Laufzeit der Thermoboxen sicherzustellen.
Ein Vorteil bei der Abwicklung war, dass der versendende Kunde ein sogenannter „Bekannter Versender“ ist, dessen Ware als „sicher“ aus Luftfrachtsicherheitsgesichtspunkten gilt. Da Pharmaserv Logistics als „Reglementierter Beauftragter“ in der Lage ist, diesen Sicherheitsstatus aufrechtzuerhalten, musste die Ware nicht vorab geröntgt werden. Doch selbst dies wäre kein Problem gewesen, da man über eine entsprechende Röntgenanlage im qualifizierten Pharmalager verfügt. Hiermit kann selbst 2° bis 8°C Ware in unter 2 Minuten bei Einhaltung der GMP-Bedingungen geröntgt werden. Ein weiterer Vorteil war, dass Pharmaserv Logistics als Großhändler eine große Palette an verschiedenen Passiv-Boxen von unterschiedlichen Herstellern auf Lager und damit jederzeit für Verpackungsaktivitäten verfügbar hat.
An einer extra Wochenendschicht packten die speziell geschulten Mitarbeiter die Ware im Airfreight Hub Groß-Gerau so um, dass 40 Europaletten und 40 Industriepaletten entstanden. Diese wurden wiederum in 40 sogenannte Half-PAG-Shipper verpackt. Diese großvolumige Passiv-Verpackungslösung fasst jeweils 1 Euro- und 1 Industriepalette und stellt eine Temperatur von 2° bis 8°C sicher.
Da der Abgangsflughafen Kapazitätsengpässe hatte, musste der Umweg über den Frankfurter Flughafen genommen werden. Hier wurden die 40 Packstücke auf wiederum 20 Luftfrachtbleche, sogenannte PMCs gepackt. Diese wurden dann wieder GDP-konform zum Abgangsflughafen transportiert. Von hieraus ging die Ware dann sicher und kosteneffizient in den Irak.
Ergänzend sei noch zu erwähnen, dass die „Experts for biologics“ zuvor ihren Kunden dabei unterstützt hatten, die benötigte „Lane Validierung“, also eine spezielle Risikoanalyse des geplanten Versandwegs zu erstellen. Diese ist in der Pharmaindustrie vorgeschrieben, um sicherzustellen, dass Arzneimittel immer sicher beim Empfänger ankommen. Der Kunde war von der reibungslosen Abwicklung so begeistert, dass es sich anschließend schriftlich beim Team bedankte.
„Wenn am Ende unser Kunde dann unser Team lobt, dann macht mich das stolz und zeigt, dass wir mit unserem Leistungsangebot richtig liegen.“, sagte Dr. Martin Egger aus der Geschäftsführung abschließend.