Markus Sauerbier, Leiter Utilities bei Pharmaserv, ist froh darüber, dass der Bau des Hochbehälters trotz Coronapandemie immer im Zeitplan war. Im Januar 2021 wurde die Bodenplatte gelegt, im April 2021 die Halle errichtet. Seit September wird nun der Boden für den Edelstahlbehälter vorbereitet, parallel die Zuleitungen. Dass sich der Bau über zwei Jahre hinziehen würde, war von vornherein geplant: „Wir mussten 2020 und 2021 jeweils von April bis September die Bauarbeiten unterbrechen, weil dann im Wald Brut- und Schonzeit ist. Das sind ökologische Vorgaben, die natürlich wichtig sind“, so Carsten Ullrichs, Projektmanager Utilities bei Pharmaserv.
Ökologische Baubegleitung
Ohnehin waren für den Bau vielfältige Umweltschutzauflagen einzuhalten. Eine externe ökologische Baubegleitung war regelmäßig vor Ort. Wie wird gebaut? Wie wird das Material gelagert? Sind die Schutzzäune sachgerecht installiert? „Wir waren ständig im Gespräch“, so Sauerbier. „Wir haben auch höhere Kosten nicht gescheut, wenn es der Umwelt diente. So mussten wir zum Beispiel eigens einen zweiten Kran zur Baustelle holen, weil wir zwei kleinere Bäume schützen wollten, sonst aber ein größeres Bauteil nicht in die Halle hätten heben können.“
Entlastung für die städtischen Netze
Wichtig ist der Hochbehälter aus zwei Gründen: zum Ausgleich von Spitzenverbräuchen und für Notfälle. Von der Pumpstation im Hauptwerk aus wird das Wasser in den Hochbehälter gepumpt. Durch unterirdische Leitungen fließt das Wasser dann zum Werksteil Görzhausen. Dank des Höhenunterschiedes ist keine Pumpe nötig. „Wir wollen das Wasser aus dem Hochbehälter beispielsweise in verbrauchsstarken Zeiten nutzen. So entlasten wir das städtische System.“ Nachts wird der Tank dann wieder aufgefüllt. Zusätzlich dient die neue Anlage der Notfallvorsorge. Bei einer Störung des Wassernetzes genügt das Wasser im neuen Hochbehälter, um den Standort Behringwerke zwei Tage lang mit Trinkwasser zu versorgen.
Die Fertigstellung ist für das kommende Frühjahr geplant, dann wird das Umfeld wieder begrünt. „Viel Betrieb wird dort dann nicht mehr sein“, erklärt Markus Sauerbier. „Wenige Male im Jahr werden wir alles reinigen und notwendige Wartungsarbeiten durchführen.“ Um die Waldnutzung zusätzlich zu kompensieren, entzieht Pharmaserv an anderer Stelle eine Waldparzelle der Nutzung, damit diese sich ökologisch ungestört entwickeln kann.