Grüne Fassade, Photovoltaik auf dem Dach, Nistplätze für Fledermäuse: Am Standort Behringwerke in Marburg entsteht gerade ein besonderes Parkhaus. Zusätzlich gibt es Pläne für einen neuen Windpark.
Umweltschutz und erneuerbare Energien stehen im Fokus, wenn Pharmaserv als Betreiber des Pharma- und Life Science-Standorts Behringwerke neue Gebäude plant. „Unser Ziel ist klar“, so Markus Sauerbier, Geschäftsbereichsleiter von Pharmaserv. „Wir wollen bis 2030 klimaneutral werden, deshalb setzen wir auf nachhaltige Bauten und erneuerbare Energien, die wir immer öfter selbst erzeugen.“
Effiziente Flächennutzung
Zugleich ist es Ziel, neue Unternehmen am Pharmapark Behringwerke anzusiedeln und damit neue Arbeitsplätze in der Region zu schaffen. Dafür jedoch sollen so wenig neue Flächen wie möglich versiegelt werden, deshalb erhöht Pharmaserv die Effizienz bestehender Grundstücke. So wird die Fläche von bisher 2.400 Parkplätzen im Werksteil Görzhausen künftig für Gebäude genutzt, als Kompensation dafür entsteht derzeit ein Parkhaus, an das Pharmaserv hohe Umweltmaßstäbe legt.
Große PV-Anlage und offene Bauweise
Das Gebäude entsteht nach ökologischen Gesichtspunkten. Auf dem Dach wird eine große PV-Anlage mit sieben Wechselrichtern und 2.320 Modulen entstehen, die Fassade wird begrünt und mit Nistplätzen für Fledermäuse ausgestattet. „Wir planen alle Etagen in offener Bauweise, sodass sie gut belüftet sind. Dies dient auch dazu, die Kaltluftschneise zum Ort hin offen zu halten“, so Sauerbier. Zudem wird die Lichtsteuerung optimiert, um die Lichtverschmutzung zu reduzieren.
Der Rohbau ist mittlerweile weit fortgeschritten und soll fristgerecht Ende Oktober 2024 fertiggestellt werden. Der technische Ausbau – unter anderem die Beleuchtungs- und Aufzugsanlagen sowie die PV-Anlage – läuft bereits. Auch mit den Fassadenarbeiten wie der Unterkonstruktion für die Rankpflanzen wurde begonnen.
Ziel: Klimaneutral bis 2030
Um das Ziel einer Klimaneutralität des Standorts bis 2030 zu erreichen, plant Pharmaserv zudem zwei weitere Maßnahmen: eine zusätzliche PV-Anlage mit 22 Wechselrichtern und 4.880 Modulen wird bis 2025 gebaut, es wird die größte am Standort Behringwerke sein. Und am Marburger Rücken soll ein Windvorranggebiet entstehen, geplant sind dort ab ca. 2027 vier bis sechs Windräder.