Die ersten Impfstoffe wurden in Rekordzeit entwickelt und zugelassen. Es ist bemerkenswert, welche herausragenden Leistungen durch die forschende Pharmaindustrie und durch die Wissenschaft weltweit und auch speziell in Europa erbracht wurden. Millionen von Menschenleben sowie die gesamte Weltwirtschaft hängen von den Erfolgen dieser Bereiche ab – wohl eine der wesentlichen Erkenntnisse im Hier und Jetzt. Die Leistungsstärke der forschenden Pharmaindustrie in Europa und Deutschland ist dabei keine Unbekannte und dokumentiert sich über hunderte von Medikamenten, die sich aktuell in der Entwicklungspipeline befinden, speziell auf dem Gebiet der Onkologie.
Sichere und wirksame Medikamente in ausreichender Menge schnell zur Verfügung stellen zu können, wird für die großen Volkswirtschaften und Industrienationen zur essentiellen Aufgabe und wird dies zukünftig auch bleiben.
Nur so lassen sich die Gesundheitssysteme vor Überlastung schützen, wo in den unterschiedlichen Phasen der Pandemie Außergewöhnliches geleistet wurde, tausende von Ärzten und Pflegekräften Patienten halfen und dabei ihr eigenes Leben aufs Spiel gesetzt oder gar verloren haben.
In Forschung und Produktion investieren
Die Infrastruktur in Europa ist vorhanden, so war Deutschland einst die Weltapotheke und hat gar Nobelpreisträger der Medizin im Bereich der Impfstoffentwicklung hervorgebracht. Leider zeichnet sich weiterhin und nachhaltig eine rückläufige Zahl der Firmenneugründungen im Bereich der Biotech-Branche ab, während Neuinvestitionen, insbesondere auf den Gebieten von Gen- und Zelltherapien, speziell in den USA und Asien eine sehr positive Entwicklung nehmen. Aus europäischer Sicht kann dies jedoch kein befriedigender und zukunftsweisender Weg sein, auch vor dem Hintergrund einer zum Teil unwägbaren, mit möglichen Restriktionen belegten Handelspolitik und sich schwierig gestaltenden Lieferketten. Eben diese Auswirkungen waren zu Beginn der Pandemie deutlich spürbar und betrafen speziell auch Warenströme, die im Kontext von Schutzmaßnahmen gegen die pandemische Entwicklung notwendig waren.
Gerade die Arzneimittelproduktion ist jedoch hochkomplex und erfordert bei der Herstellung der Produkte höchste Präzision und Zuverlässigkeit, umfassendes interdisziplinäres Wissen, häufig in einer engen Vernetzung von Wissenschaft und Industrie sowie eine leistungsfähige Infrastruktur von Logistikern, Anlagenbauern, Komponentenherstellern und hochspezialisierten Dienstleistern – all dies ist speziell in Deutschland noch vorhanden.